31.8,19:30 Unne-Filmvorführung #FEMALEPLEASURE

#Der Film

Fünf mutige, kluge und selbstbestimmte Frauen stehen im Zentrum von Barbara Millers Dokumentarfilm #FEMALEPLEASURE. Sie brechen das Tabu des Schweigens und der Scham, das ihnen die Gesellschaft oder ihre religiösen Gemeinschaften mit ihren archaisch-patriarchalen Strukturen auferlegen. Mit einer unfassbaren positiven Energie und aller Kraft setzen sich Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav für sexuelle Aufklärung und Selbstbestimmung aller Frauen ein, hinweg über jedwede gesellschaftliche sowie religiöse Normen und Schranken. Dafür zahlen sie einen hohen Preis – sie werden öffentlich diffamiert, verfolgt und bedroht, von ihrem ehemaligen Umfeld werden sie verstoßen und von Religionsführern und fanatischen Gläubigen sogar mit dem Tod bedroht.

#FEMALEPLEASURE ist ein Film, der schildert, wie universell und alle kulturellen und religiösen Grenzen überschreitend die Mechanismen sind, die die Situation der Frau – egal in welcher Gesellschaftsform – bis heute bestimmen. Gleichzeitig zeigen uns die fünf Protagonistinnen, wie man mit Mut, Kraft und Lebensfreude jede Struktur verändern kann.

Und dann:

Nach dem Film besteht die Möglichkeit zum Austausch für Raum für Frauen,
Inter-, Trans*Personen.

Film: „Phral mende – Wir über uns“ am 02. August um 20:30

Nach dem Stadtrundgang zur Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus läuft der Film „Phral mende – Wir über uns“ im veto

Wir zeigen am 02. August die Dokumentation „Phral mende – Wir über uns“, ein vielstimmiges Selbstportrait aus der Perspektive von Sinti und Roma über bürgerrechtliches Engagement, Erinnerungskultur und Alltagsrassismus in Deutschland. Anschließend gibt es kühle Getränke gegen Spende für die Regisseurin des Films, Sängerin und Aktivistin Tayo Awosusi-Onutor um ihre Projekte zu supporten.
Das Datum ist nicht zufällig gewählt: Am 02. August wird der Roma Genocide Remembrance Day begangen – ein Gedenktag an die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas. Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 02. zum 03. August 1944, wurden 3000 Sinti und Roma in Auschwitz-Birkenau ermordet. Bereits Mitte Mai 1944 sollten dort etwa 6000 Sinti und Roma verschiedener Nationalitäten in die Gaskammern geschickt werden, doch sie wehrten sich mit allen in einem Vernichtungslager möglichen Kräften gegen die geplante Tötung durch das Lagerpersonal.
In einem Stadtrundgang der Projektgruppe ‚Erfurt im Nationalsozialismus‘ anlässlich des Roma Genocide Remembrance Days wird nicht nur an diese Ereignisse erinnert, sondern auch die schrittweise Eingrenzung ihrer Lebensbedingungen im Deutschen Reich in den Blick genommen. Bei einem ca. 90minütigen Spaziergang durch den Erfurter Norden versucht die Projektgruppe den wenigen Spuren der damals in der Stadt lebenden Sinti zu folgen und Handlungsspielräume der Täter zu beleuchten. Nicht zuletzt verweist der Rundgang auf die Kontinuitäten von Rassismus und Gewalt gegenüber Sinti und Roma bis heute, deren individuelle Erfahrungen allerdings anschließend im knapp einstündigen Film aus eigener Perspektive dargestellt werden.

Start Stadtrundgang: 18 Uhr vor der Frau Korte (Nordbahnhof Erfurt)
Start Film: 20:30 Uhr im veto, Magdeburger Allee 180
Ein anlässlich des Gedenktags mahnendes Plakat wird wieder vor der Frau Korte angebracht.

Weg mit dem Nazi-Scheiß auf dem Magdeburger Allee Fest

Statement vom veto im Nachgang des Magdeburger Allee Festes

Das veto beteiligt sich seit mehreren Jahren am Magdeburger Alleefest. Dieses Jahr wurde von mehreren Besucher*innen des Festes an uns herangetragen, dass es bei verschiedenen Ständen Nazi-Merchandise zu
kaufen gab. So wurde an einem Stand Patches mit dem Schriftzug der verbotenen Neonazi-Band ‚Landser‘ verkauft. An einem anderen Stand wurden Gürtelschnallen verkauft, deren Emblem an die SS-Runen erinnerte.
In beiden Fällen wird ein Publikum bedient, das den Nationalsozialismus und rechte Gewalt verherrlicht.

Die Geschichte des Nationalsozialismus ist auch Lokal-Geschichte. Im März 1943 begann am Erfurter Nordbahnhof die Deportation zahlreicher Sinti aus Erfurt. Die Projektgruppe ‚Erfurt im NS‘ arbeitet in mehreren
Stadtrundgängen die Geschichte des Nationalsozialismus entlang der Magdeburger Allee auf. Aber auch in jüngster Vergangenheit wurde das Viertel Ilversgehofen Schauplatz neonazistischer Gewalt. 2003 wurde der
48-jährige Hartmut Balzke unweit der Magdeburger Allee von Neonazis tödlich angegriffen und starb an seinen Verletzungen. Vermehrt gab es Angriffe von Neonazis aufs hiesige AJZ, zuletzt im Jahr 2017.

Für viele Annwohner*innen – bspw. People of Color und LGTBQI* – stellt die neonazistische Ideologie eine reelle Bedrohung im Alltag dar. Aber auch der Werbestand der AfD auf dem diesjährigen Magdeburger Alleefest
ist ein Schlag ins Gesicht für von Rassismus Betroffene und alle, die nicht ins rechte Weltbild der AfD passen. Bei diesem Stand war dieses Jahr u.a. Stefan Möller anzutreffen, der sich jüngst auf Twitter über
die öffentliche Aufarbeitung der Geschichte rassistischer Gewalt in Erfurt echauffierte. Anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Anger über die vergessenen progromartigen Ausschreitungen gegen algerische Vertragsarbeiter im August 1975 in Erfurt schrieb er:“Es braucht dann unbedingt noch ein Denkmal für jede Sau, die mal durchs Dorf oder eben über den Anger von #Erfurt getrieben worden ist.“Die Relativierung und Verharmlosung rassistischer Gewalt in diesem Statement zeugt von Desinteresse, Hohn und Verachtung für Betroffene rassistischer Gewalt und ist nur ein Beispiel von vielen für die rassistische Politik und Sprache der AfD.

Es gibt viele Möglichkeiten als Organisator*innen des Festes, das Magdeburger Alleefest zu keiner Wohlfühlzone für Rechte zu machen. Dies kann bspw. mit einem klaren Vermerk bei der Stände-Anmeldung, mit einer Ansprech-Struktur am Tag selbst und mit inhaltlichen Programmpunkten gegen Rechts realisiert werden. Ebenso können antirassistische und antifaschistische Akteur*innenim Viertel expliziter bei der Vorbereitung mit einbezogen werden.

Mobivortrag am 22.6,19 Uhr – Identitären Aufmarsch verhindern und Period Power Solifest

Aufruf
Die Identitäre „Bewegung“ lädt am 20. Juli 2019 nach Halle/Saale zu einer Demonstration am Hauptbahnhof und einem „Straßenfest“ vor dem rechten Hausprojekt „Flamberg“ ein. Diesem Aufruf werden wir mit den besten antifaschistischen Absichten folgen.

Mit dem „gescheiterten“ Hausprojekt (O-Ton A. Lichert, AfD), einer kaum wahrnehmbaren öffentlichen Präsenz und laufenden Gerichtsverfahren gegen einige Mitglieder steht es um die selbsternannte „Identitäre Bewegung“ in Halle nicht allzu gut. Über Halle hinaus ist es ebenfalls eher still um die Möchtegern-Bewegung geworden. Angekündigte Großdemonstrationen und Gatherings in Berlin, Wien oder gar Dresden haben eher die Beschränktheit der eigenen Klientel als das Aufkommen einer neuen patriotischen Jugend bewiesen. Schlagzeilen liefern sie lediglich durch neuerlich bekannt gewordene Verstrickungen in Gewalttaten sowie rechte bis rechtsterroristische Netzwerke und die Funde aus polizeilichen Hausdurchsuchungen.

Fakt ist jedoch, dass Halle nach wie vor ein wichtiger Vernetzungspunkt für die Neue Rechte darstellt. Die Nähe zum „Institut für Staatspolitik“ in Schnellroda, die 14 eingefahrenen Prozentpunkte bei der diesjährigen Stadtratswahl für die AfD, ein Sitz für die Campus Alternative im Studierendenrat der Martin-Luther-Universität und die gekaufte Immobilie in der Adam-Kuckhoff-Straße 16 lassen Halle als attraktiven Standort für (neu-)rechte Umtriebe erscheinen. Die letzten Jahre haben den einzelnen Mitgliedern der Identitären jedoch etwas anderes bewiesen.

Wir wissen, dass man eigentlich nicht nachtritt, wenn jemand schon am Boden liegt. Trotzdem rufen wir hiermit dazu auf den 20. Juli zum Desaster für die Identitären und ihren Symphathisant*innen zu machen! Ihren Aktionen gilt es wie immer konsequent und mit allen Mitteln zu begegnen!

Identitäre in Halle? – Nice to Beat You!
http:///nice2beatyou.wordpress.com

Im Anschluß an die Veranstaltung findet folgendes Solifest im Hackebeil statt:

*** Wozu dieses Soli? ***

Im Schnitt geben Frauen* in ihrem Leben umgerechnet fast 21.000 Euro für
ihre Periode aus, das sind circa 550 Euro pro Jahr. Diese Kosten, welche
ausschließlich Frauen* tragen müssen, stellen für mittellose und gar
wohnungslose Menschen ein großes Problem dar.
Wie würdest du entscheiden: Das letzte Kleingeld für Tampons oder etwas
Essbares ausgeben?

Damit Frauen* sich diese Frage nicht stellen müssen, wird deine Spende
zum
Kauf von Menstruationsartikeln verwendet und geht an die Unterkunft für
wohnungslose Frauen, Salinenstraße 131 in Erfurt.

Doch das ist nicht genug. Wir fordern eine deutschlandweite
Bereitstellung
von Menstruationshygiene in öffentlich zugänglichen Toiletten, so wie es
mit Klopapier und Seife Gang und Gebe ist!

By the Way:
Für sogenannte notwendige Produkte gilt in Deutschland eigentlich schon
seit den 60er-Jahren ein verminderter Steuersatz von 7%. Binden und
Tampons
gehören allerdings nicht dazu, dafür aber Kaffee, Kartoffeln oder
Schnittblumen.

Aber Bluten ist kein Luxus!
Deshalb gibt es seit einiger Zeit eine Petition, welche die Senkung der
sogenannten Tamponsteuer fordert – super Sache!
Hier kannst du die Petition unterzeichnen:
http://chng.it/mk8LPB5Dxx
< https://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fchng.it%2Fmk8LPB5Dxx%3Ffbclid%3DIwAR3ta7Fhq088otdaFf5TiD7T6Eo2Pr64QmfZFY6Tl1_zvLT9LHUVE7UKNy8&h=AT0ahrqAFNzDjScuak524ei979xXNBBVH0P8OQIJ5EzkXGNCpE1sVnSUTCTRiS6aJL-nwrEejspYbcjEFamfUX_qBvnQcPqItfr81zhdViSk3ZDAocRkORBXrT9DiePF3G44iFrlNP5GoN2Wm9DD

********************************************************************
*gemeint ist das biologische Geschlecht, worunter auch Transmänner zählen
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Gegen Periodenarmut fighten mit euch:

Error Sniffs
https://errorsniffs.bandcamp.com/

The Dead End Kids
Power Glitter Punk
https://thedeadendkids1.bandcamp.com/

The Melmacs
Power Runkpock
https://themelmacs.bandcamp.com/

+ Aftershow

WIR FREUEN UNS AUF EUCH!!!

Mobivortrag


29.05.2019 ab 19:30 Uhr im veto (Magdeburger Allee 180)

Beim „Tag der deutschen Zukunft“ handelt es sich um einen der größten faschistischen Aufmärsche in der BRD, welcher jedes Jahr in einer anderen Stadt stattfindet. Erstmals fand der sog. TddZ 2009 in Pinneberg statt – organisiert von freien Kameradschaften. Den Höhepunkt erreichte der TddZ 2016 in Dortmund mit gut 1000 Teilnehmenden. Über die Jahre hat er aber an Teilnehmerzahl stark abgenommen. Später wurde er von dem Umfeld der faschistischen Kleinstpartei Die Rechte getragen.

Nach mehrfach erfolgreicher antifaschistischer Intervention – von Blockaden über direkte Aktionen bis zur Behinderung der Anreise der Faschist*innen – ist die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken. Um diesem Trend entgegen zu wirken und mit vielen Anhänger*innen marschieren zu können findet der TddZ 2019 in Chemnitz statt.

In Chemnitz rechnen die Faschist*innen nicht nur mit wenig Widerspruch aus der Gesellschaft sondern auch mit der Unterstützung der sächsischen Polizei, welche schon den Nazi-Aufmarsch vom Dritten Weg am 1. Mai 2018 mit besten Mitteln schützte.

Hausgeburtstag am 11.5

Liebe Freund_innen und Unterstützer_innen vom veto!
2 Jahre ist es nun schon her, das wir unsere Pantoffeln im stattschloß abgelegt haben.
Im letzten Jahr ist wieder viel passiert, es haben u.a. super (viele:) ) Veranstaltungen stattgefunden. Wir haben viel pleniert, gebaut und gemalert, diskutiert, gekämpft und gefeiert.
Darauf wollen wir mit euch anstoßen und laden euch zu einem glitzerhaft, berauschenden Fest für alle Sinne ein.
Wann: 11. Mai ab 15 Uhr
Wo: Magdeburger Alle 180

LETS COME TOGETHER! STAY TOGETHER! FIGHT TOGETHER!

Zeiten:
Nachmittag ab 15 Uhr!
Halle ab 22 Uhr!
BUMMBUMM Keller ab 22 Uhr!

02.04.: No Future for Nazis – Mobi-Veranstaltung

Der Frühling kommt und lockt uns auf die Straße. Warum nicht am 13.4. nach Gotha fahren und den Nazis die Stirn bieten?

Wenn ihr mehr zum geplanten Neonazi-Aufmarsch des „Bündnis Zukunft Landkreis Gotha“ am 13.4. und den geplanten Gegenprotesten wissen wollt, kommt am 2.4. um 19.00 Uhr ins veto! Da die Küfa kocht, ist auch für Futter gesorgt im Anschluss an die Veranstaltung.

Hier der Ankündigungstext:

„Der letzte Neonaziaufmarsch in Gotha ist bereits einige Jahre her. Die Gothaer Szene hat den „Kampf um die Straße“ vernachlässigt und statt dessen Häuser gekauft, Rechtsrock Konzerte organisiert, Gerichtsprozesse ausgesessen und tauchte wenn überhaupt lediglich mit einer handvoll Kameraden im Stadtgebiet auf. Diese trügerische Ruhe neigt sich leider dem Ende zu. Am 13.4.2019 plant die hiesige Kameradschaft „Bündnis Zukunft Landkreis Gotha“ (BZLG) eine größere Demonstration in Gotha.

Wir wollen euch am 2.4. einen Überblick über die Gothaer Naziszene sowie die aktuellen Infos zu der geplante Demo geben. Weiterhin wollen wir gemeinsam mit euch die Möglichkeiten erörtern, den Nazis am 13.4. in die braune Suppe zu spucken.“

Den Aufruf, sowie ein nettes Mobi-Video findet Ihr auf der Mobi-Website der Gothaer Genoss*innen.

Kritik am Ankündigungstext der Veranstaltung „Antifa und politischer Islam“

Am 26. Februar findet im veto die Veranstaltung „Antifa und politischer Islam“ von dem AK Racoons Kassel statt. Die Veranstaltung wurde von der Gruppe Dissens im Rahmen der Reihe „Marbach – Vortragsreihe zur Kritik des Islamismus“ organisiert.

Beim letzten Plenum wurde der Veranstaltungstext von vielen Genoss*innen kritisiert. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns trotzdem dazu entschieden, die Veranstaltung im veto stattfinden zu lassen. Dennoch möchten wir hier die Kritik unserer Genoss*innen aus dem Plenum kurz ausführen.

Der Ankündigungstext ist rassistisch. Es wird eine homogene Gruppe aufgemacht, der Eigenschaften und Verhaltensweisen unterstellt werden und in der jegliche Differenzen innerhalb des Islams – und vor allem zwischen Muslim*innen – beiseite gewischt werden – z.B. wenn über die „Unwahrheit, dass Islam und Islamismus strikt zu trennen wären“ geschrieben wird oder aber über „die zunehmende islamische Expansion“. Abgesehen davon, dass in AfD-Manier eine vermeintliche Ausbreitung des Islams imaginiert wird, werden dabei auch Konflikte zwischen unterschiedlichen Strömungen des Islams oder Konflikte zwischen Staaten, in welchen der Islam die vorherrschende Religion ist, ignoriert. Was zu beweisen wäre, nämlich, was das Gemeinsame trotz der Differenzen der verschiedenen Glaubensrichtungen innerhalb des Islams ausmacht und welche Differenzen und Zusammenhänge es zwischen Islam und politischen Islam gibt, bleibt schlicht eine Behauptung.

In der Veranstaltungsankündigung wird „der Islam“ der eigenen homogenen Gruppe, der „deutschen Gesellschaft“, gegenübergestellt. Diese sei seit dem „Aufstand der Anständigen ab dem Jahr 2000“ antifaschistisch geprägt. In Deutschland werde jeder „offene Nazismus gesellschaftlich zurecht geächtet“. Wie verhält sich die Existenz des NSU-Komplexes dazu oder die Angriffe auf Geflüchteten-Unterkünfte in den letzten Jahren? Auch die vielfach in Erscheinung getretenen rechten Zellen in Bundeswehr und Polizei lassen anderes vermuten. Weiterhin stehen die zunehmenden Wahlerfolge der AfD dazu ebenso im Widerspruch wie die Ergebnisse der Mitte-Studie über politische Einstellungen. Warum sollten Menschen muslimischen Glaubens in dieser Konstruktion nicht „deutsch“ sein können? Diese Konstruktion schlägt direkt in die Kerbe von rassistischer Aberkennung der Identität von muslimischen Menschen und markiert sie als „anders“ und/oder „fremd“.

Der Feind steht also angeblich außen. Der politische Islam sei „die größte Bedrohung für Juden, aber auch für den gesellschaftlichen Fortschritt insgesamt“. Die „islamische Expansion“ schreite nicht zuletzt aufgrund einiger „Kollaborateure“ wie Ramelow voran. Hier werden Sprachbilder bedient, die an die Volksverräter-Plärrer*innen und Abendland-Verteidiger*innen von Pegida und co. erinnern. Das gilt ebenso dort, wo Antifas vorgeworfen wird, die „Reflexion und Aktualisierung der Feindanalyse“ sei ausgeblieben. Naivität, Gutmenschentum und Blindheit gegenüber dem Feind als Vorwurf – das kennen wir auch von Rechts. Ebenso wird ein Bild von Gesellschaft bedient, welches die inneren Widersprüche der kapitalistisch-bürgerlichen Gesellschaft ausblendet. Dabei wird eine wesentliche Erkenntnis der Kritischen Theorie, nämlich dass die größte Gefahr für den gesellschaftlichen Fortschritt nicht zuletzt aus den inneren Widersprüchen dieses Fortschritt selbst zu erklären sei, ignoriert bzw. zugunsten eines einfachen Freund-Feind-Schemas fallen gelassen. Eine solche Analyse über die verschiedenen modernen Ausprägungen des Islams als Religion und als politische Bewegung sowie ihre jeweiligen Zusammenhänge mit eliminatorischen Antisemitismus ist nicht zu erwarten. Es entsteht beim Lesen des Ankündigungstextes vielmehr der Eindruck, Antisemitismus gehöre halt zu ‚deren Kultur‘ und sei nicht weiter erklärungsbedürftig (anders als beim Ankündigungstext der Gruppe Club Communism in der gleichen Reihe), geschweige denn, dass sich mit dem eigenen Antisemitismus, mit dem Antisemitismus der deutschen Mehrheitsgesellschaft auseinandergesetzt werden muss.

Veranstaltungsreihe: Marbach – Zur Kritik des Islamismus

Dienstag, 26. Februar 2019, 19 Uhr im veto (Magdeburgerallee 180)
Antifa und politischer Islam – Vortrag von Raccoons – Kommunistische Gruppe Kassel

Als sich in den 80er Jahren die ersten Antifa-Gruppen konstituierten, geschah dies in Reaktion auf eine reale, sich in den 90ern nochmals zuspitzende, allgegenwärtige Gefahr durch deutsche Neonazis. Doch als sich die Situation mit dem Aufstand der Anständigen ab dem Jahr 2000 drastisch zu ändern begann, versäumte die Antifa die Gelegenheit zur Reflexion und Aktualisierung der Feindanalyse.

Der Anschlag auf die Düsseldorfer Synagoge, der Anlass des gesamtgesellschaftlichen Aufbegehrens gegen Rechts gewesen war, stellte sich wenig später als das Werk islamischer Antisemiten heraus. In der Rückschau kann diese Konstellation als Vorbote des neuen europäischen Normalzustands betrachtet werden: Während offener Nazismus gesellschaftlich zurecht geächtet wird, wird die größte Bedrohung für Juden, aber auch für den gesellschaftlichen Fortschritt insgesamt, konsequent ausgeblendet: Der politische Islam. Kapital, politische Klasse und selbsternannte Antifaschisten sind sich nicht nur in der Frage des Neonazismus, sondern auch angesichts anderer rechter Phänomene wie der AfD zumeist einig und in keiner größeren Stadt der Bundesrepublik wäre eine rechte Veranstaltung ohne breiten Gegenprotest denkbar. Zugleich wird die zunehmende islamische Expansion nicht nur ignoriert, sondern oft genug aktiv protegiert, wie zuletzt im Falle der geplanten Ahmadiyya-Moschee in Erfurt, die sich der Unterstützung des linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow erfreut.
Schon heute kommen auf jedes noch verbliebene Nazizentrum hinter Plexiglas etliche Moscheen, die gänzlich unberührt als Propopagandazentren der Islamisierung fungieren und nicht nur die mitgliederstärksten rechtsextremen Organisationen Deutschlands sind mittlerweile dezidiert islamisch, auch das islamisch-rechtsextreme Personenpotential insgesamt übersteigt das neonazistisch-rechtsextreme um ein Vielfaches.
Kollaborateure wie Ramelow bedienen sich dabei stets der verbreiteten Unwahrheit, dass Islam und Islamismus strikt zu trennen wären. Der Vortrag wird dieses gefährliche Narrativ demontieren und darüber hinaus versuchen, eine Perspektive für einen dringender denn je gebotenen konsequenten Antifaschismus inmitten des hoffnungslos scheinenden Wahnsinns aufzuzeigen.

Donnerstag, 28. Februar 2018, 19 Uhr in der L50 (Lassallestraße 50)
Islamismus in Erfurt und die Situation in Marbach – Dissens – Antifa Erfurt

Nach dem bekannt wurde, dass im Erfurter Vordorf Marbach eine Moschee der Ahmadiyya-Muslim Jamaat gebaut werden soll kochten die Gemüter hoch. Neonazis, Identitäre und ThüGIDA versuchten mit aufgestellten Holzkreuzen mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen und hielten Demonstrationen ab, während sich Linke und Antifaschisten mit “Refugees Welcome” und Parolen wie “Eure Kinder konvertieren zum Islam” dagegen stellten. Es gab nur wenige Stimmen in der medialen Schlacht rund um den Moscheeneubau, die sich überhaupt intensiv mit einer Kritik der muslimischen Gemeinde auseinandersetzten, ohne in rechte Identitätspolitik zu verfallen oder sich der muslimischen Gemeinde anbiederten. Insbesondere der antifaschistische Protest war schnell dabei sich mit einer Gemeinde zu solidarisieren die sich homophob positioniert, in der sexistische Strukturen vorherrschen und der Islam als einzig anerkannte Religion propagiert wird.

In dem Vortrag soll veranschaulicht werden, welche Entwicklung es in Marbach in den letzten Jahren und dabei ein kritischer Blick auf die Akteure der (Gegen-)Proteste geworfen und schließlich eine genauere Betrachtung der Ahmadiyya-Muslim Jamaat vorgenommen werden.

Montag, 04. März 2019, 19 Uhr im veto (Magdeburgerallee 180)
Religion und Religionskritik – Vortrag des Club Communism aus Jena

In der Debatte um die AfD und ihren Resonanzraum gibt es ein weitverbreitetes Missverständnis: In zahllosen Medien wird von deren ‘Islamkritik’ gesprochen. Dabei betrieben AfD & Co. alles andere als Kritik, denn Kritik setzt die Kenntnis des Gegenstands voraus. Stattdessen wird das eigene rassistische Ressentiment genommen, um die Ablehnung des Islam zu bebildern und zu begründen.

Auf die Frage, wie etwa die Spielarten des politischen Islam, die ja tatsächlich menschenverachtende Ideologien sind, zu kritisieren seien, gibt es jenseits dieser rasssistischen Antikritik zwei Antwortversuche: Die eine Antwort sucht die Frage der Religion auszublenden und den Islamismus aus geostrategischen Interessen oder politökonomischen Entwicklungen zu erklären, die andere versucht siuch an einer Auslegung des Korans, um nachzuweisen, dass der Islamismus die logische Konsequenz aus dem Koran sei. Ideologie entspringt jedoch weder der ‘muslimischen Kultur’ oder einer bestimmten Auslegung des Koran – kein guter oder schlechter Islamwissenschaftler ist deswegen zum islamistischen Mörder geworden – noch unmittelbar globalen Produktionsbedingungen, Armut oder staatlichem Handeln.

Vielmehr ist zu untersuchen, wie die Bedürfnisse und Interessen der Islamisten, die ihre Quellen nicht in der Religion haben, in und durch diese Religion ihre spezifische Form gewinnen. Dazu möchte der Vortrag die Verhältnisse von Religion und Religionskritik, von falschem Bewusstsein, Ideologie und Wahn thematisieren und so eine Grundlage schaffen, die die notwendige Auseinandersetzung mit Religion und religiösem Wahn nicht den Rassisten überlässt, denen es ohnehin nicht um Aufklärung geht.

Samstag, 09. März 2019, 19 Uhr in der L50 (Lassallestraße 50)
Queerfeminismus und Islam – Eine feministische Kritik – Vortrag von Naida Pintul

Sind Kopftücher empowernd? Ist Sexismus ein rein westliches Phänomen? Sind Übergriffe auf Frauen nur dann erwähnenswert, wenn die Täter weiß sind? Ist der Islam ein »schützenswertes Kulturgut«? In den letzten Jahren hat sich im gegenwärtig diskursdominierenden Queerfeminismus eine Strömung herausgebildet, die diese Fragen mit »Ja!« beantwortet.

Wie ist zu erklären, dass der Kampf um nicht verhandelbare Frauenrechte von einem religions- und kultursensiblen Ansatz, der häufig jede Kritik am Islam als »rassistisch«, »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit«, »rechtspopulistisch« oder »rechtsextrem« diskreditiert, abgelöst wurde? Welche Ideologien haben zum Ausverkauf von Frauenbefreiung im Namen des Feminismus beigetragen? Und wie kann eine grundlegende feministische Kritik des Islam aussehen?

weitere Informationen:
dissens.noblogs.org

Film: The Last Rhino / Das letzte Nashorn

Morgen zur nächsten Küfa am Dienstag, den 20.11 kommen Aktivisten aus Freiburg und zeigen ihren selbst gedrehten Film „Das letzte Nashorn“. Danach soll Raum für Gespräche und Austausch sein. Los gehts um 20 Uhr im veto. Der Film dauert ca. 2 Stunden.

The Last Rhino / Das letzte Nashorn

Freiburg, Vauban 2009: Aus einer Aktion von Freiraumaktivisten heraus wird der ehemalige wilde Parkplatz am Eingang der Vauban (M1 Gelände) von Wäglern besetzt. Nach und nach wächst eine bunte Oase mit Café, Kneipe und Gemeinschaftsküche aus recycelten Materialien. Es finden Konzerte, Kinoabende, kulturelle Veranstaltungen, Kunstausstellungen sowie viele bunte Aktionen und Demos statt. Tage der offenen Tür tragen zum gemeinschaftlichen Miteinander bei und beleben den Stadtteil Vauban. So entsteht ein Freiraum für vielerlei Ideen. Die Stadt Freiburg jedoch sieht das anders und beschließt nach zwei Jahr