Der 8. Mai ist ein Gedenktag, an dem der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und der Befreiung Europas vom Nationalsozialismus gedacht wird. Als „Tag der Befreiung“ gefeiert, gab es am 8. Mai verschiedene Aktionen in Erfurt, unter anderem eine Fahrraddemo des Bündnisses „Alles muss man selber machen“.
Anlässlich dieses Tages haben wir unser Schaufenster geöffnet, um auf den 8. Mai aufmerksam zu machen. Wir gedenken den Alliierten, die das nationalsozialistische Deutschland nur militärisch zurückschlagen konnten. Wir gedenken den Widerstandskämpfer*innen und Partisan*innen, die gegen die Deutschen gekämpft haben. Wir gedenken den Überlebenden der Konzentrationslager und gedenken der Opfer des Nationalsozialismus.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Warum wir uns bei nicht so richtig bei „gold statt braun“ verorten können – die gute Laune macht uns misstrauisch.
Wir denken, dass die Unabhängigkeit von Kultur und Kunstfreiheit in dieser Gesellschaft durch ihre Bedeutungslosigkeit erkauft wird – sie ist irrelevant, also darf sie auch machen was sie will. Auch die alternative Kulturszene ist ein oft harmloses Nischenprodukt, das in den allermeisten Fällen dem täglichen Elend wenig entgegenzusetzen hat (auch wenn der Selbstanspruch ein anderer ist).
Wir freuen uns, dass der Aufruf viel politischer ist, als der vom letzten Jahr und sowohl eine Denunziation des Elends bspw. auf dem Mittelmeer beinhaltet als auch die Utopie einer menschlicheren Gesellschaft. Aber so wie die Benennung des Elends die Kritik nicht ersetzt, ersetzt das symbolische goldene Band nicht die politische Organisierung gegen ebendieses. Auch wird sind häufig ohnmächtiger, als wir es uns wünschen – kein Grund aufzugeben, aber sicher kein Grund davon zu reden, dass „Erfurt glänzt“.