28.10.2024, 19 Uhr: NS-Aufarbeitung und Antisemitismus in der DDR
Bis heute strahlt der Mythos des „Antifaschistischen Staates“ auf die DDR. Zwar ist dies sicherlich nicht ganz falsch, blendet aber zentrale Aspekte der Vergangenheitspolitik wie auch der NS-Aufarbeitung aus. Und wird das damals dominante Verständnis von Antifaschismus brüchig wenn man den zugrundeliegenden Faschismusbegriff kritisch beäugt. Wieso der Faschismus mit dem Übergang zum Sozialismus keineswegs „Mit Stumpf und Stiel ausgerottet“ wurde wie es hieß, was das mit staatlichen Legitimationsstrategien zu tun hat und welche Rolle Antisemitismus gespielt haben könnte versucht Lukas Jocher in seinem Vortrag nachzuzeichnen.
06.12.2024, 19 Uhr: Buchvorstellung „Klaviatur des Hasses. Antisemitismus in der Musik“
Ob im Pop, Punk, Schlager oder in Fangesängen: Antisemitische Stereotype und Weltbilder sind in der Musikwelt weit verbreitet. Öffentliche Debatten zum Thema werden häufig nur oberflächlich geführt und die vielschichtigen Aspekte von Antisemitismus in zeitgenössischer Musik oft nicht erkannt. Das Buch „Klaviatur des Hasses – Antisemitismus in der Musik“ greift diese Thematik auf und zeigt, wie unterschiedlich und wandelbar Antisemitismus in der Musik sein kann.
Die Herausgeber*innen Maria Kanitz und Lukas Geck stellen das 2022 erschienene Buch gemeinsam mit den Autor*innen Annica Peter und Nico Unkelbach vor. Das Podium nimmt dabei auch die Reaktionen der Kultur- und Musikbranche auf den 7. Oktober in den Blick. Anhand des Buchs besprechen die Gäste Erklärungsansätze für den zunehmenden Antisemitismus und den Umgang damit im Kulturbetrieb.
Die beiden Veranstaltungen werden gefördert von der Amadeu Antonio Stiftung.